Freiheit hat einen sehr hohen Wert. Dennoch sind wir in vielen Bereichen sehr unfrei. Das beginnt, wenn jemand zu wenig Geld hat, um einen durchschnittlichen Lebensstil zu pflegen. Es betrifft den Arbeitsbereich, wo viele Menschen einer Arbeit nachgehen, die ihnen nicht entspricht. Und es betrifft das Sich-vergleichen oder sich anpassen an Verhaltensweisen, die nicht unserer individuellen Identität entsprechen. Oftmals sind wir in einer diffusen inneren Matrix gefangen, die unsere Einzigartigkeit verdeckt. Wir können es aber beispielsweise daran erkennen, dass wir uns nicht glücklich fühlten oder gar depressiv sind.
Wir werden nicht in Freiheit geboren. Als Baby und Kinder sind wir abhängig und somit fremdbestimmt. Im Laufe des Erwachsenwerdens geht es darum, unseren Weg der Selbstbefreiung resp. Selbstbestimmung zu gehen. Ich sehe unseren Weg der Selbstbefreiung als Lebensziel respektive -aufgabe.
Der Gegenpol zur Freiheit ist Bindung oder Zugehörigkeit, was uns ein Gefühl der Sicherheit gibt. Es fällt uns deshalb oft schwer, unserer inneren Wahrheit zu folgen, welche nach Freiheit und Unabhängigkeit ruft, um nicht die Zugehörigkeit und das Gefühl der Sicherheit nicht zu verlieren. Das kann allerdings dazu führen, dass wir uns zu sehr nach den Vorstellungen anderer richten, was wiederum unsere Lebendigkeit und Lebensfreude hemmt. Es bleibt deshalb eine Gratwanderung zwischen Freiheit und Bindung, um zufrieden zu sein.