Ist Geld unspirituell?


Ich hatte früher einmal gehört, dass es unspirituell sei, wenn jemand Geld für spirituelles Gut (z. B. Wissensvermittlung oder Heilsitzungen) verlangt; dass etwas wirklich Wahrhaftiges kostenlos sein sollte. So waren mir kostenpflichtige Angebote jeweils etwas suspekt, da eine weltliche Gier dahinter stecken könnte, anstatt der Wunsch, den Menschen zu dienen und zu helfen.

Unterdessen habe ich eine andere Sichtweise gewonnen. Geld an und für sich ist neutral, erst unsere Verwendung und unsere Bewertung bzw. unser Urteil macht es zu etwas Positivem oder Negativem. Geld ist ein Tauschmittel. Geld ist Energie, die ausgetauscht wird.

Eine spirituelle Lebensweise bedeutet für mich den Einbezug des Alltags. Spiritualität im Alltag umfasst daher auch finanzielle Angelegenheiten, um Geistiges und Irdisches zu verbinden statt zu trennen. Geld zu verlangen ist für mich deshalb nicht unspirituell. Der Umkehrschluss trifft allerdings auch nicht zu, dass alles, wofür Geld verlangt wird, berechtigt ist. Ob ein Angebot seriös ist oder nicht, hängt jedoch nicht vom Geldverlangen ab, sondern von der Aufrichtigkeit des Anbieters.